Zur Geschichte der Steine

 

Die Initiative von Pastor Gerd Siebers

Dem 1982 verstorbenen sogenannten Wolfsberg-Pastor Gerd Siebers ist es zu verdanken, daß das Wissen um die Namen der Waldareale und der Reichswaldberge erhalten blieb. Im Juni 1980 berichtete Jürgen Loosen in der „Rheinischen Post“über Pastor Siebers und ein besonderes Ereignis im Reichswald. Loosen schrieb damals in seinem Artikel „Stoppelberg ist nicht der Größte“:


„Es war höchste Zeit, die Namen der Berge im Reichswald festzuhalten, denn es bestand die Gefahr, daß die, teils uralten, Flurbezeichnungen endgültig verlorengehen“, erläuterte Initiator Pastor Gerd Siebers den Zweck seines Projektes, dessen vorläufiger Schlußpunkt in „luftiger Höhe“ von 95 Metern auf dem Gipfel des Rupenbergs inmitten des Reichswaldes gesetzt wurde. Zwei Zentner schwere Eifeler Basaltsteine, vom Pfalzdorfer Steinmetz Kurt Hölker mit Namen und Höhenangaben versehen, zieren in Zukunft („Ein Jahrtausend halten die mindestens“, so der Pastor) die Spitzen sämtlicher Erhebungen des Reichswaldes, deren Höhe mehr als 50 Meter beträgt. Insgesamt 31 „Berge“ dokumentieren auf diese steingemeißelte Art dem interessierten Wanderer geschichtliche Benennung und genaue Höhenangabe. Siebzehn der Waldhügel erheben sich zwischen den Straßen Kleve - Grunewald und Grunewald Frasselt, die restlichen vierzehn liegen westlich der Straße Frasselt Grunewald.

Die höchste Erhebung des Reichswaldes, den 95 Meter hohen Rupenberg hatte sich (...) Pastor Siebers auserkoren, um seine engagierte, heimatkundliche Arbeit der Öffentlichkeit vorzustellen. Interessant: Ein Stein mit der Aufschrift „Höchster Berg des Reichswaldes“ war bereits für den Stoppelberg fertiggestellt worden, bis sich kurzfristig herausstellte, daß der Rupenberg drei Meter mehr aufzuweisen hat (...).

„1826 wurde der Reichswald systematisch aufgemessen, und Quadrate wurden ausgelegt“, ging Experte Siebers weit in die Historie des Forstes zurück. „Dann wurden Jagensteine gesetzt. Aus wirtschaftlichen Erwägungen wurden die Gebiete, die sich als zu groß erwiesen, durch Feuer- und Nebengestelle getrennt“. Die teils nur mündlich überlieferten Namen mußte er für sein geschichtliches Werk mühsam von älteren Bewohnern erfragen. Dabei kam der Pastor auf die stolze Zahl von 31 belegten Namen, die nun endgültig (und nicht nur in Stein gemeißelt) vor dem drohenden Vergessen gerettet werden konnten. Die Idee zu diesem zeitraubenden historischen Unternehmen war - so Pastor Siebers - „schon jahrelang in meinem Hinterkopf umhergeschwebt“. Mit der konkreten Planung hatte er vor einem Jahr begonnen.

Die Bedeutung der Namen  läßt sich teilweise nur unvollständig enträtseln, ein Beispiel : Besagter Rupenberg könnte übersetzt ins Hochdeutsche, vielleicht Raupenberg heißen. (...)